Als ich erfuhr, dass ich einen der beliebten FÖJ-Plätze bekommen habe, habe ich mich sehr gefreut. Das Bewerbungsverfahren war gut. Durch die aktuelle Corona-Situation lief alles telefonisch ab und man konnte das Büro des BNURs nicht erkunden, wie es in den letzten Jahren üblich war, was ich aber nicht schlimm fand. Die Telefonate waren informativ und sehr freundlich. Ich hatte einen guten ersten Eindruck bekommen. Darüber hinaus bekam ich per Post einige Wochen vor Beginn des FÖJs eine Willkommensmappe zugeschickt, in der ein netter Brief von meiner FÖJ-Vorgängerin Eva und Informationen über das BNUR und die Aufgaben für uns zu finden waren. Ich habe mich sofort willkommen und etwas sicherer gefühlt, da man schon vorab einen genauen Eindruck bekam, was einen im Büro erwartet und sich etwas auf die Zeit im Büro vorbereiten konnte. Ich blickte dem ersten Tag des FÖJs freudig entgegen.

 

Die ersten Wochen im BNUR waren sehr aufregend. Erst zwei Tage vor Beginn des FÖJs bin ich in eine 1,5 – Zimmer Wohnung in Flintbek gezogen, damit ich näher bei der Einsatzstelle wohne. Ich hatte viel Stress in der ersten Zeit, wurde aber vom Kollegium gut unterstützt. Finanziell komme ich gut zurecht. Das Gehalt und mein zusätzliches Kindergeld reichen für die Miete der Wohnung und die Versorgung mit Lebensmitteln etc. aus. Allerdings muss man auch dazu erwähnen, dass ich eher sparsam lebe und nicht so viele hohe Ausgaben habe.

 

Zuerst war ich mit Julia Kröger, der zweiten Freiwilligen, die einen Ökologischen Bundesfreiwilligendienst absolviert, allein im Büro. Das Büro ist ein schöner Arbeitsplatz. Es sind drei Schreibtische in einer Art Dreieck aufgestellt, sodass die Freiwilligen sich gegenseitig angucken und leicht miteinander kommunizieren können. An den Wänden stehen viele Regale, in denen Bastelutensilien und andere nützlichen Dinge gelagert sind. Das Büro steht in der Mitte des BNURs, sodass wir im Zentrum des Geschehens sind und viel von verschiedenen Seiten mitbekommen. Der dritte Schreibtisch blieb im ersten Monat erstmal unbesetzt. Die dritte Freiwillige hat kurz vorher abgesagt, sodass wir anfangs nur zu zweit waren. Julia und ich haben uns von Anfang an sehr gut verstanden und arbeiten sehr gut zusammen. Viele Kolleg: innen haben uns gefragt, ob wir uns schon länger kennen, da wir so vertraut und teamorientiert miteinander umgehen. Ich bin sehr froh, mit ihr zusammen unser freiwilliges Jahr zu verbringen. Anfang September kam dann noch Tom Petersen dazu. Zu dritt bilden wir ein gutes Team und können gut miteinander kooperieren. Wir sind alle im gleichen Alter. Unsere Interessen und Stärken sind zwar in einigen Bereichen unterschiedlich, aber deshalb ergänzen wir uns gut und können gut die Aufgaben verteilen. Privat bin ich auch mit ihnen befreundet und wir unternehmen gerne etwas zusammen, bevor die Corona-Situation sich verstärkte. Aktuell bleiben wir weiter in Kontakt und halten uns gegenseitig auf dem Laufenden.

 

Unsere Betreuung ist ausgezeichnet. Unsere Ansprechpartner, aber auch alle anderen Kollegen sind jederzeit für uns da und wir können mit allen Problemen und Fragen zu ihnen kommen. Es wird viel Wert auf das Wohlergehen von uns gelegt. Auch unsere fachliche Betreuung Christiane Conrad ist auch immer für uns da und unterstützt uns sowohl im Büro als auch privat. Sie ist immer für einen Scherz zu haben. Die Betreuung im Verein ist sehr gut. Allerdings habe ich noch nicht so viele Tätigkeiten des Vereins ausgeführt, da durch Corona wichtige Veranstaltungen abgesagt bzw. verschoben sind.

 

Die Aufgaben in der Einsatzstelle sind sehr vielfältig und interessant. Von einfachen Aufgaben wie Verwaltungstätigkeiten bis hin zur Gestaltung eigener Projekte ist alles dabei. Besonders gut gefällt mir, dass wir viel Freiraum haben in dem, was wir tun und wann wir es tun. Gerade bei den Projekten (wie z.B. das Entwickeln eigener umweltpädagogischen Projekte für Kitas oder das Gestalten des Regals im Foyer des Gebäudes) können wir unserer Kreativität freien Lauf lassen. Natürlich gibt es auch Aufgaben, bei denen wir strikte Vorgaben haben und sie auch so ausführen werden. Außerdem gefällt es mir, dass wir bei der Vorbereitung und Durchführung von Veranstaltungen des BNURs mitwirken können. Des Weiteren dürfen wir an allen Veranstaltungen teilnehmen, die unser Interesse wecken. Dadurch haben wir die Möglichkeit uns weiterzubilden und neue Themenbereiche kennenzulernen.

 

Jedoch hatte ich durch die Einsatzstellenbroschüre den Eindruck, dass ich hauptsächlich für den Verein Zukunftsfähiges SH – Förderung für nachhaltige Entwicklung arbeite und nur einen kleinen Arbeitsbereich im Büro des BNURs habe. Durch die gegebenen Umstände durch Corona habe ich noch nicht so viel mit dem Verein gemeinsam erledigt, sondern mehr im BNUR gearbeitet, allerdings wird sich das hoffentlich demnächst ändern.

 

Ende August hatten wir unser erstes Seminar, das Einführungsseminar. Es war schön, mal alle aus der Gruppe etwas näher kennen zu lernen und als Gruppe zusammen zu wachsen. Uns wurde ein Überblick über das FÖJ verschafft und außerdem über die rechtlichen Rahmenbedingungen aufgeklärt. Angenehm finde ich auch, dass wir die Themen für die nächsten Seminare selbst entscheiden und vorbereiten dürfen. Es wird sehr viel Wert auf die Interessen und Vorlieben der Gruppe geachtet. Die Zusammenarbeit in der Gruppe funktioniert sehr gut. Alle haben einen respektvollen und freundlichen Umgang miteinander. Allerdings war das Treffen im August bis jetzt nur das einzige Präsenzseminar. Die darauffolgenden Seminare, die wir bis jetzt geplant haben, finden alle online statt, da es Corona bedingt schwierig wird, sich präsent zu treffen. Die Online-Seminare bringen auf jeden Fall Spaß, sind aber auch etwas nervenaufreibend, da es schwierig ist, bestimmte Themenbereiche online zu behandeln und der Kontakt und persönliche Austausch in der Gruppe fehlt. Zudem nimmt die Konzentration nach einiger Zeit vor dem Bildschirm etwas ab. Jedoch hat die Gruppe auch in diesen Zeiten kreative Lösungen gefunden, sodass wir z.B. eine Weihnachtsfeier online geplant und durchgeführt haben. Der Austausch in der Gruppe findet trotz allem noch regelmäßig statt.

 

Bedauernswert ist es, dass wir durch gegebene Umstände seit November von der Arbeit freigestellt sind, da das BNUR keine Aufgaben für uns hatte. Alle Veranstaltungen wurden abgesagt, bzw. verschoben und die Kitas erlauben aktuell keinen Besuch durch außenstehende Personen, weshalb wir auch keine Kita-Projekte durchführen durften. Lediglich das Regal im Foyer konnten wir noch einmal zum Thema Halloween gestalten, ansonsten durften wir nicht ins Büro gehen. Zuerst hieß es, dass wir nur November freigestellt sind und uns im Dezember wiedersehen. Jedoch wurde dann Ende November beschlossen, uns bis mindestens Januar freizustellen und nun wurde die Freistellung bis Anfang Februar verlängert. Wir waren also 3 Monate zuhause und hatten keine Aufgaben seitens des FÖJs zu erledigen. Teilweise wussten wir auch nicht, wann wir uns wiedersehen werden und wie alles weiter verlaufen wird. Diese Unsicherheit war für uns zermürbend, dennoch blicke ich geduldig und hoffnungsvoll in die Zukunft. Nun haben wir Tätigkeiten von dem BNUR aufgetragen bekommen, die wir teilweise auch im Homeoffice erledigen können. Ich bin gespannt, wie sich die ganze Situation weiter entwickeln wird.

 

Abschließend bin ich sehr froh, nach meinem Abitur ein FÖJ machen zu können und sehr dankbar, dass wir gut unterstützt werden und viele verschiedene Tätigkeitsbereiche kennenlernen dürfen.